Rahmenbedingungen für Kitas
Kinder sind mehr wert Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen für mehr Qualität und Chancengleichheit !
Dazu brauchen wir bessere Rahmenbedingungen für die Erziehungs- und Bildungsarbeit in den Kindertageseinrichtungen.
mehr Infos..
Qualitätsstandards für Kindertagesstätten
In seiner Auseinandersetzung mit Qualitätsstandards für Unter-Dreijährige hat der Bundesfachgruppenvorstand Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe Mindeststandards für Kindertagesstätten für die Altersgruppe von 0 - 6 Jahren beschlossen.
Flyer zu Rahmenbedingungen für die Bildung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen für Kinder:
Datenschutz ist uns ein wichtiges Anliegen. Darum überarbeiten wir alle Veröffentlichungen, die den am 25. Mai in Kraft tretenden Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten nicht genügen. Das hier normalerweise verfügbare Element wird überarbeitet und steht alsbald wieder zur Verfügung.
Personalschlüssel
Im Zentrum stehen die Kennzahlen für den Personalschlüssel. Hierbei wurden keine neuen Forderungen entwickelt, sondern die ver.di-Fachgruppe hat sich an den veröffentlichten und empfohlenen MIndeststandards der Europäischen Kommission orientiert.
Für Kinder bis 1,5 Jahre 3 Kinder zu einer Fachkraft
Für Kinder zwischen 1,5 und 3 Jahren 4 Kinder zu einer Fachkraft
Für Kinder zwischen 3 Jahren
und dem Schuleintritt 8 Kinder zu einer Fachkraft
Für Kinder ab dem Schuleintritt 10 Kinder zu einer Fachkraft
In diesem Personalschlüssel müssen zusätzlich Verfügungszeiten eingerechnet werden. ver.di fordert, dass mindestens 1/3 der individuellen Arbeitszeit hierfür zur Verfügung steht. Zusätzlich müssen 10 Freistellungstage pro Jahr für Qualifizierung in die Personalbemessung eingerechnet werden.
Im Personalschlüssel sind PraktikantInnen und Zusatzfachkräfte nicht eingerechnet. Leitungsfreistellung muss an die gewachsenen Anforderungen an Leitungen angepasst werden.
Befristete Arbeitsverträge wiedersprechen der pädagogischen Notwendigkeit von personellen Kontinuitätem in Kindertagesstätten. ver.di fordert die Übernahme der befristet eingestellten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in unbefristete Arbeitsverträge.
Raumgröße
Mindestens 8 qm Betreuungs- und Bildungsräume pro Kind
Ausgestaltung dem Alter und Bedürfnissen der Kinder angemessen
Zusätzlich sind Hauswirtschaftsräume, Sanitär- und Stauräume, Büro, Sozial- und Personalraum zu berücksichtigen.
Außengelände
Mindestens 1,5-fache Größe der Innenfläche
Lärm- und Gesundheitsschutz
Einbau von Lärmschutzmaßnahmen
Ergonomische Ausstattung für Erzieher und Erzieherinnen und für Kinder
Ausstattung
Grund- und Erstausstattung entsprechend pädagogischem und technischem Standard
Angemessenes eigenes Budget der Kita für laufende Sachkosten
Weiterbildung
Weiterbildungsangebote beim Wechsel der Alterstruktur.
Netzwerk Kinderbetreuung der Europäischen Kommission
Das Netzwerk Kinderbetreuung der Europäischen Kommission, bestehend aus ExpertInnen dieses Arbeitsfeldes, hat Qualitätsziele beschrieben. Auf diese wird im Flyer von ver.di Bezug genommen.
Weitere Hintergründe finden sich in englischer Sprache hier. In "Paper three: Quality targets in services für young chuíldren" findet sich u.a. unter "target 21" der Verweis auf die Kennzahlen bzgl. der Relationen von Kindern zu Fachkräften.
Unter der Internetadresse http://www.kindergartenpaedagogik.de/360.html findet sich eine deutsche Übersetzung dieser Ziele.
"Was braucht die Kita zur Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans?"
Untersuchung des Paritätischen Wohlfahrtverbandes in Sachsen
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen hat im Herbst 2006 eine Untersuchung durchführen lassen, in der der Frage nachgegangen wurde, "was braucht die Kita zur Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans?" Im Fokus wurden hierbei Zeit- und Personalressourcen betrachtet.
Die Untersuchung geht davon aus, dass es für die Realisierung des Bildungspalnes notwendige kinderfreie Zeitanteile für Dokumentation, Reflexion, Austausch, Planung und Kommunikation mit den Eltern, der Grundschule und weiteren Partnern geben muss.
Zentrales Ergebnis ist, dass die vorhandenen Zeitressourcen bei weitem nicht ausreichen, um die im Bildungsplan beschriebenen Standards zu erfüllen.
Desweiteren belegt die Studie, dass eine höhere Zahl von gruppenfreien Erzieherinnen mehr "kinderfreie Zeit" und damit eine höhere Qualität ermöglicht. Ein Pladoyer für Teile offenerer Arbeit in den Einrichtungen.
Weitere Detailergebnisse:
Es gibt eine Zusammenhang von Arbeitszeit und kinderfreien Zeiten. Je höher der Anteil von Erzieherinnen in Vollzeitstellen ist, desto mehr kinderfreie Zeiten werden ermöglicht.
Und es gibt einen Zusammenhang von Betreuungszeiten der Kinder und kinderfreie Zeiten. Kurze Betreuungszeiten (< 6 Stunden täglich) bedeuten weniger kinderfreie Zeiten.
Die Studie ist zu finden unter:
Untersuchung des Paritätischen Wohlfahrtverbandes in Sachsen vom November 2007